Krummhörn – Immer häufiger fällt auf, das Krummhörner, die Landesstraße 2 zwischen Pewsum und Emden mit der Autobahn 31 verwechseln. Und nein, es sind nicht die Touristen, sondern die Anlieger und Bewohner. Das Phänomen bestand nicht immer und ist seit zwei Jahren zunehmend. Diese Wahrnehmung habe ich nicht allein.
Mir passiert es mir immer wieder, wenn ich zwischen Wybelsum und Rysum in beiden Richtungen mit Tempo 95 unterwegs bin, ich so rasant überholt werde, das mir fast der Atem still steht. Wobei ich langjähriger Motorsportler bin und mir rasen auf einer Rennstrecke kein Problem bereitet. Da messe ich mich auch gerne mit Gleichgesinnten.
Morgens früh ab 5:05 Uhr wird Loquard zur Einflugschneise für tief fliegende WOB Kennzeichen. Von meinem Fenster aus erhasche ich hin und wieder mal ein Kennzeichen, wenn ich hochkonzentriert auf das heran düsende Blechle schaue. Offensichtlich VW Mitarbeiter die den Ort hassen und ihn möglichst schnell durchqueren müssen. Muss ja auch nicht jeder mögen dieses Lokert! Das geht so bis kurz vor Acht Uhr morgens.
Vor zwei Jahren gab es zwischendurch schon einmal Geschwindigkeitskontrollen des Landkreises, doch das Frühwarnsystem der Whatsapp Gruppen der VW Mitarbeiter verhinderte, das man die losen Lümmel an den Kanthaken bekommt. Und der Kreis hat das Unterfangen inzwischen aufgegeben. Ist ja auch klar, um 10 Uhr morgens ist der Bums ja nicht und dann ist es für einen Ordnungsämtler ja auch total unergiebig die Landestrasse 2 zu überwachen.
Auch LKW Fahrer und die landwirtschaftlichen Dienstleister mit ihren Riesentreckern im Auftrag des Kunden prüfen bei den Ortsdurchfahrten, ob der Motor und das Tempo bis an den Begrenzer geht. Die 30 Schilder sind sowohl für LKW und die fetten Landwirtschaftlichen Maschinen der größte Blödsinn den sich der Landkreis Aurich, die Gemeinde Krummhörn, oder das Landestrassenamt Niedersachsen jemals ausgedacht haben. Die Tempo 30 Zone soll doch den Autofahrer nur quälen und der Gesetzgeber hat sicherlich keine Ahnung von „just in time“.
Dieser Tage wurde mitten im Dorf eine Schlange von drei 50 Km/h fahrenden Autos von einem Phaeton hinter der Ampel rasant überholt. Zwei oder drei Motorradfahrer prüfen regelmäßig ob Campen,Loquard und Rysum im vierten Gang bei Vollgas passiert werden kann. Dolle Wurst. Ich bin an manchen Tagen wirklich tief beeindruckt über die Drehzahlkulisse einer voll aufgedrehten Suzuki, oder Honda mitten im Dorf. Da rieseln sogar die Blätter von der Lingusterhecke vor Ehrfurcht seicht auf den Boden.
Im letzten Jahr bog ein PKW in die Landstraße ein.Er schwört, es war alles frei.Wie der Motorradfahrer in seinem Kofferraum landen konnte verstand er nicht. Zeugen konnten nichts zu dem Vorgang sagen,so schnell ging das, oder war er? Die Verletzungen waren nicht unerheblich.Gott sei Dank hat er überlebt. Mein Nachbar rettete eine dreijährige durch einen Hechtsprung beim durchlaufen der Landestraße vor einem Auto Medaillen verdächtig.
Bleibt doch einfach etwas gelassener trotz Eile
Ich appelliere nicht an den Landkreis Aurich für mehr Radarkontrollen. Meine Ansprache geht nur an die Krummhörner und die Lohndienstleister wie Nienaber.
Liebe Nachbarn: “ Steht doch bitte ein paar Minuten früher auf. Haltet Euch an die fuffzig. Da steht ein 50 Km/h auf dem Tacho. Dann reduziert sich der Lärm, der bei hohem Tempo entsteht, ihr verbessert die Ökobilanz, spart Sprit und rettet Leben. Denn es gibt im Ort Kinder und die laufen hin und wieder auch ohne die Ampel einfach los. Da rollt schon mal ein Roller oder Kettcar den Postweg runter einfach auf die Straße. Es gibt Hunde die ihrem Besitzer von der Leine gehen und nicht wissen was Autos sind. Es gibt Landwirte, die eben noch dachten sie könnten aus dem Tünternweg raus ziehen und nicht im Traum dachten, das da so schnell einer kommt.
Die Frage die sich immer dann stellt wenn es kracht – wie konnte das passieren – finden in der Regel für die Toten oder Verletzten – nie eine entsprechende Antwort.
Es wäre super schön liebe VW Werksangehörige, wenn ihr diesen Appell in Eurer Whatsapp Gruppe teilt und die Radarwarnungen dafür entfallen lasst. Denn in Wirklichkeit seid ihr keine Raser, sondern lasst nur hin und wieder mal die Pferde los. Bei so viel wilder Power unter der Haube kann ich das gut verstehen, doch vielleicht schafft ihr es, die Pferde in der Ortschaft etwas an die Zügel zu nehmen und das Gaspedal erst auf der A31 durch das Bodenblech zu hauen.
Wer möchte bekommt von mir auch gerne Informationen über die Verfügbarkeit und Tarife von Rennstrecken, wie Zolder, Zandfort und Assen. Das ist nicht so weit und dort können alle stärken der Hubraum und PS Boliden vollumfänglich getestet werden. An- und Abreise bieten Abwechslung und auf der Strecke geeignete Gegner. Vor allem geht der Verkehrsstrom nur in eine Richtung. Dort kommt dir nur einer entgegen, wenn er sich gedreht hat und es werden keine Hilflosen in Gefahr gebracht. Isso!
Sollte mein Anliegen nicht alle VW Werksfahrer und andere PS Auto- und Motorradtester erreichen, wünsche ich mir für Zukunft vom Landkreis und der verantwortlichen Straßenbehörde für die L2, das man dann mal vor Ort die Richtigkeit meiner Einwürfe prüft und sich dann Gedanken macht, wie man in den Ortschaften Upleward,Rysum, Campen und Loquard, aus dem gefühlten Autobahn Modus kommt. Vielleicht müssen da auch Verengungen wie in Borsum, oder Hinte hin. Da funktioniert es für die Anlieger zumindest Ansatzweise.
Kommt bitte gesund und heil durch den Verkehr nach Hause und zu Euren Familien. Mögen wir alle vor gruseligen Ereignissen bewahrt bleiben.