Krummhörn – Greenpeace e.V. und die DUH teilten mit, das die Rechtbank Den Haag am 18. April 2024 entschieden hat, die geplanten Baumaßnahmen des Öl- und Gaskonzerns One-Dyas in der Nordsee vor Borkum sofort zu stoppen. Das Unternehmen darf darum nicht wie geplant 20 Kilometer vor der Insel nach Gas bohren.
Auch die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland e.V. für den Erhalt einer intakten Umwelt, hatte gemeinsam mit der DUH geklagt um zu verhindern,das rund zwanzig Kilometer nordwestlich der Nordseeinsel Borkum, in unmittelbarer Nähe zum UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer, das niederländische Unternehmen One-Dyas ein neues Erdgasfeld erschließen kann.
Der vorgesehene Standort der Produktionsplattform befindet sich etwa 500 Meter entfernt von der deutschen Grenze auf niederländischer Seite und in unmittelbarer Nähe zu mehreren Naturschutzgebieten. Die Vorbereitungen für das Projekt sind bereits gestartet. Ab Ende 2024 will One-Dyas hier Gas aus insgesamt zwölf Bohrungen fördern – sowohl auf niederländischem als auch auf deutschem Hoheitsgebiet.
In einer ersten Phase plant der Konzern, 4,5 bis 13 Milliarden Kubikmeter Gas zu fördern. Durch die Verbrennung würden bis zu 26 Millionen Tonnen CO2 entstehen, was in etwa den jährlichen Emissionen von Rheinland-Pfalz entspräche. Das Gericht in Den Haag erklärte nun aber bereits erteilte Genehmigungen für ungültig, weil die Konzepte für Stickstoffemissionen und den Schutz von Robben und Schweinswalen nicht ausreichend seien.
Auch wenn das Gesamtvorhaben dadurch noch nicht vollständig gestoppt ist, so ist es doch ein großer Erfolg für die Bürgerinitiative und Ihre Partner. Die Klage der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland e.V. wurde von den niederländischen Anwältin Bondine Kloostra und dem Stickstoffexperten Stijn van Uffelen (Milieuvizier Rechtsbijstand/ Umweltbeauftragter Rechtsbeistand) gewonnen – wie schon Klagen gegen das Müllheizkraftwerk EEW oder den Flächennutzungsplan von Delfzijl.
ABER: Das Gas aus N05-A bleibt erstmal weiterhin da wo es hin gehört, und der Strom des Windparks Borkum Riffgrund kann weiter Haushalte mit Ökostrom versorgen, anstatt für die „CO2-neutrale Gasbohrung“ missbraucht zu werden.
Gegen die Gasbohrungen vor Borkum hatten diverse Bündnisse und eine Einzelperson geklagt:
1. Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), Hannover, Deutschland, Coäperation Mobilisation für die Umwelt (MOB), in Nijmegen, Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland e.V. (Saubere Luft) mit Sitz in Emden (Deutschland)
Bevollmächtigte: B. N. Kloostra
2. Stadt Borkum, auf Borkum (Deutschland) und Inselgemeinde Juist, auf Juist (Deutschland)
Bevollmächtigter: Herr J. Musch
3. Stichting Het Wereld Natuur Fonds-Nederland (WWF), Zeist, Vereniging tot Behoud van Natuurmonumenten in Nederland (Natuurmonumenten), Amersfoort, Landelijke Vereniging tot behoud van de Waddenzee (Waddenvereniging), Harlingen, Stichting ARK natuurontwikkeling (ARK), Nijmegen und Stichting Greenpeace Nederland (Greenpeace), Amsterdam
Bevollmächtigter: A. Wouda
4. Karsten Schönbeck, aus Borkum
5. Werkgroep Vrije Horizon Schiermonnikoog, in Schiermonnikoog
Bevollmächtigter: A. Wouda