Einmal im Jahr ist Hochzeitstag. Unsere Abmachung ist, statt unnützer Geschenke an diesem Tag außergewöhnlich essen zu gehen. Man gab uns den Tipp, das Wikinger Restaurant Walhalla auszuprobieren. So bestellte ich kurzerhand einen Tisch, was sich als absolut notwendig erwies. Die Route habe ich mir vom Kartendienst meiner Lieblingssuchmaschine zeigen lassen und dachte, da finde ich hin.
Grundsätzlich stimmte das, aber wenn ich glaubte, das sei in der Nähe sicher ausgeschildert, lag ich fehl und fuhr erstmal dran vorbei. Tipp an Ortsfremde: Nutzt das Navi.
Das Restaurant bot dann echtes Wikinger-Flair. Fellbezogene Stühle im halbdunklen Holzambiente. Urig.
Die Bedienung ausgesprochen freundlich. Aber eine Freundlichkeit, die nicht aufgesetzt war, sondern guter Laune entsprang, die offenbar auf ein gutes Betriebsklima schließen lässt.
Die Karte war übersichtlich – von allem etwas, so dass garantiert jeder seins finden dürfte. Wir bestellten „Flammlachs“ und Rumpsteak mit grünem Spargel. Beilage waren „Torfecken“, was die dortige Bezeichnung für Kartoffelecken ist.
Erstaunlich war die Wartezeit. Das Essen war in wenigen Minuten fertig und serviert. Ich bestelle in einem fremden Restaurant gerne mein Steak „medium rare“ – eine Herausforderung, die die Köchin (=Chefin) einwandfrei meisterte. Außen Röstaromen und im Inneren ein roter Kern.
Meine Frau äußerte sich ebenfalls begeistert über den Lachs.
Der Besitzer, dem wir vom Hochzeitstag erzählten gab am Ende noch einen „Sasse Schoko Nuss“ Likör aus. Er hat uns offenbar völlig richtig eingeschätzt. Während des Essens kam sprichwörtlich ein Bus. Man machte dort wohl so etwas wie eine Betriebsfeier.
Damit war das Restaurant besetzt.
Wir wissen jetzt auch, warum kein Wegweiser vonnöten ist und auch sonst keine Werbung präsent ist. Das Ding ist ein Geheimtipp und wir freuen uns ab jetzt zu den Eingeweihten zu gehören. Eine Wiederholung ist gesichert.
Guten Appetit wünscht euer
Horst Meuer
https://www.walhalla-wikingerrestaurant.de/
